Was sind Giardien?

Allgemeines

Giardien sind einzellige Mikroorganismen, die starke Durchfälle und Erbrechen herbeiführen können, wenn sie sich im Darm festsetzen (die sogenannte Giardiose). Besonders die Art mit dem wissenschaftlichen Namen Giardia intestinalis (auch bekannt als Giardia lamblia) ist für Mensch und Tier von Bedeutung. Giardien gehören zu den sogenannten Eukaryoten und weisen einige biologische Besonderheiten auf. So verfügen sie über zwei Zellkerne und sie besitzen acht Geißeln, welche sie zur Fortbewegung nutzen können. Oft spricht man bei Giardien auch von Protozoen, um die Giardien sowohl von den Bakterien als auch von den Algen abzugrenzen. Mit einer Größe zwischen 10 µm bis ca. 20 µm sind Giardien auch wesentlich größer als die meisten Bakterien, welche häufig nur ca. 1 µm erreichen. Der Lebenszyklus einer Giardie wechselt zwischen zwei Formen. Die eine davon ist die infektiöse Form und die andere dient der Giardie zur Fortpflanzung.

Giardien im Überblick

  • Einzelliger Mikroorganismus und Verursacher der Giardiose
  • Wissenschaftlicher Name: Giardia intestinalis
  • Wechselt zwischen zwei Formen: Zysten und Trophozoiten
  • Zysten dienen der Giardie zur Überdauerung in der Umwelt
  • Als Trophozoiten vermehren sich Giardien
  • Giardien gehören zu den Eukaryoten ("echten Zellen")
  • Aus einer Zyste können bis zu zwei Trophozoiten entstehen
  • Trophozoiten können sich mittles ihrer acht Geißeln fortbewegen

1. Die Giardien-Zysten

Eine Infektion mit Giardien erfolgt immer über die Giardien-Zysten. In Form von Zysten kann die Giardie außerhalb eines Lebewesens lange Zeit überdauern, bis sie schließlich von einem geeigneten Wirt über den Mund aufgenommen wird. Als Zysten überstehen die Giardien auch den Weg durch den Magen. Erst wenn die Zysten im Darm angekommen sind, bilden sich aus den Zysten die sogenannten Trophozoiten.

2. Die Giardien-Trophozoiten

Als Trophozoiten heften sich die Giardien an die Innenseite des Dünndarms und beginnen sich zu vermehren. Einige dieser Trophozoiten wandeln sich wieder spontan zu Zysten, die am Ende vom Wirt mit dem Stuhl ausgeschieden werden. So gelangen die Giardien wieder in die Umwelt, wo sie erneut von einem Wirt aufgenommen werden können und der gesamte Kreislauf von vorne beginnen kann.